Montag, 17. November 2025

kw 46 - laberrhabarber

aus gründen fand diese woche in einer etwas anderen wagenreihung statt. 

gleich am montag startete ich mit einem arbeitstag - ein ruhiger vormittag mit einer überraschung zum schluss. 
 
für den dienstag hatte ich mir fix in den kalender die herstellung eines probewindlichts eingetragen - in der kommenden woche darf ich ein freizeitangebot für die mitarbeitenden einer grossen schweizer versicherung machen und da versichterte ich mich sicherheitshalber dessen, dass dann auch alle gut klappt. 

windlicht mit swissness-faktor: wolle und locken vom walliser schwarznasenschaf.  

  

anschliessend blieb noch genügend zeit, wolle für die windlichte abzuwiegen und schablonen zu machen - nächste woche muss ich dann nur noch alles nach liste einpacken und damit in die bundeshauptstadt fahren. 

nachmittags gings dann zum schwimmen - und ich habe ihnen mal zumindest eine aussenansicht des neuen schwimmbads mitgebracht - ist das nicht cool? ich fühle mich geradezu in meine kindheit versetzt. 

dienstagabend war dann ein bisschen anstrengend: zuerst abendessen und kürbissuppe für den kommenden tag kochen, dann schnell essen und anschliessend noch die vorstandssitzung der filzszene leiten. 

das wetter war den grössten teil der woche so wie auf dem foto, das ich am mittwochmorgen gemacht habe. eigentlich sollte das der auftakt zu 12 von 12 bildern werden, aber ich hab das fotografieren dann über den tag wieder vergessen. 

in meiner werkstatt traf sich nämlich die shirdak-gruppe unseres vereins - ich musste vorher noch einen abstecher für ein gespräch bei der arbeit machen, aber letztendlich war ich dann einigermassen pünktlich da. 

 zur zeit sind die meisten shirdaklerinnen an der umrandung, ich wurde immerhin mit dem absteppen fertig und konnte mit der umrandung beginnen - ich habe aber auch einmal gefehlt. 

wir hatten es wieder sehr gemütlich miteinander, es wird immer viel gegenseitig gezeigt und beraten, manche kommen mehr voran, die anderen weniger, es gab leckeres mittagessen und mittlerweile sind alle so lässig, dass sie auch mal früher gehen, wenn es denn sein muss. abends dann noch stricktreff - genug gehandarbeitet also diese woche. 

nachdem ich durch die drei ersten tage der woche ohne blick nach rechts oder links gewatet war, musste ich mich am donnerstag erstmal sortieren - wieder einmal termine verlegen, noch ein bisschen spielzeug für einen kurs bestellen und ganz allgemein mal schauen, was in den nächsten wochen so ansteht. leider habe ich dabei herausgefunden, dass der dezember doch nicht ganz so ruhig wird, wie ich mir das ausgedacht habe. aber immerhin war ein ergebnis des gesprächs am mittwoch quasi zweiwöchige betriebsferien (also für mich halt mit einer unterbrechung, weil eine vermietung) über weihnachten, auch gut. 

donnerstagnachmittag war es dann warm und sonnig und ich drehte mit kai eine runde durch den wald.  

auf einen komplett unauffälligen freitag folgte mein geburtstag am samstag, mit blühendem geburtstagskaktus! (ja klar, eh, weihnachtskaktus haben alle, osterkaktus schon weniger, aber wer bitte hat einen geburtstagskaktus?)  

nach ausführlichem marktbesuch und einkaufen am vormittag war das wetter zu schön, um nicht in den garten zu gehen. man hätte jetzt nicht gerade einen baum fällen müssen, aber dann ist das halt auch getan (nicht ich!), ich habe derweil die blumenzwiebeln versenkt und chinagras aus dem beet entfernt. 

auch draussen blüht es immer noch. dieses jahr haben wir, abgesehen vom dauernebel, halt temperaturmässig schon eher martinisommer und nachmittags kommt öfter auch die sonne raus. 

wir feierten mit linsen und spätzle, sowie einem käsekuchen zum dessert - zusammen mit den kindern. auf dem gabentisch dominierten recycling-verpackungen und hinter dem papier gedrucktes aller culeur. 
 
 
der sonntag startete wenig erfreulich mit einer weiteren langen besprechung bei der arbeit - wundern sie sich nicht, wenn sie mit ehrenamtlichen sowohl in der hierarchieebene über als auch unter sich arbeiten, lässt sich das scheints nicht vermeiden. es wurde also fröhlich geworkshopped, ich blieb bis kurz vor eins (mit ansage) und habe deshalb nur eine bahnbrechende entscheidung mitgetragen. 
danach ging ich nach hause und hatte trotz müdigkeit nach reduziertem nachtschlaf viel freude am arbeiten an der adventspost. 
 

 und später am aperitiv-geschenk, das geschmacklich gefällt, auch wenn es kaum einzuordnen ist. (nein, der titel des blogposts bezieht sich nicht auf den geschmack des getränks.) 

Montag, 10. November 2025

kw 45 - ohne roten faden

 irgendwie hatte ich schon so einen verdacht - gerade beim nachlesen des posts der letzten woche wurde dieser bestätigt: da fehlte noch was. 

zwei dinge als nachtrag zum samstag vergangener woche - nach garten und ausruhen fuhren wir zu freunden und verbrachten dort einen sehr schönen abend mit leckerem essen und guten gesprächen, den wir allerdings ein bisschen zügig beendeten, weil während unserer abwesenheit die tochter nach achtmonatigem auslandsaufenthalt wieder zuhause angekommen war. die trafen wir dann auch noch wach an und sassen mit ihr lange in die nacht hinein. 

so starteten wir dann wieder zu dritt in die neue woche und das ist dann schon wieder ein ganz anderes lebensgefühl. während die tochter mit administrativem, dem anknüpfen an hiesiges und der integration ihrer mitgenommenen und wiederzurückgebrachten oder neu angeschafften dinge in bestehendes beschäftigt war, lief die woche so schnell wie immer durch. 

ich habe ein bisschen ernst gemacht mit überstundenabbau im kulturzentrum und wirklich nur das allernötigste gearbeitet, mich auch von einem optionalen termin abgemeldet - es aber dennoch geschafft, endlich mal die lampen in der küche zu putzen, bei denen ich mich schon seit monaten wundere, dass das noch niemand reklamiert hat. ist das auch erledigt. 

auf der anderen seite habe ich reichlich zeit in der werkstatt verbracht und dort die restlichen brauchbaren vliese, die schon in der werkstatt waren, zu sitzfellchen verarbeitet (es hat immer noch einen sack mit drei kompletten vliesen zuhause in der garage), einen tag lang mit drei frauen finken gefilzt und am samstag bei der hellen nacht der industriekultur mit einer offenen werkstatt ausser der reihe mitgemacht. die war dann auch erfreulich gut besucht und wie ich schon von anderen tagen der offenen tür weiss, finden immer wieder ein paar menschen zu mir, die dann wiederkommen. 

was man auch sehen konnte bei der hellen nacht: die grosse giessereihalle, die sonst meist leer steht bis auf ein paar relikte aus der zeit, als hier noch gearbeitet wurde. 

das waldspaziergangs-projekt kam in dieser woche etwas zu kurz, obwohl zumindest in der ersten wochenhälfte der nebel am morgen über den tag jeweils von schönstem sonnenschein am nachmittag abgelöst wurde. ich war nur zweimal unterwegs auf meiner runde - allerdings auch deshalb, weil ich am dienstag mal wieder schwimmen gehen konnte, das hallenbad ist endlich wieder offen. unser kombiniertes garten- und hallenbad wird ja seit ungefähr seit zwei jahren umgebaut und renoviert, immer im wechsel mal drinnen und mal draussen. dabei war die meiste zeit immer wenigstens eine schwimmgelegenheit, also entweder das 50meter-becken draussen oder das 25meter-becken drinnen geöffnet. nur an den scharnieren zwischen sommer- und winterbetrieb gab es schliesszeiten, die schliessung für den ganzen oktober sollte nun aber die letzte gewesen sein. noch geht man ein bisschen über die baustelle, aber der eingangsbereich zum hallenbad ist fast fertig und wie auch der aussenbereich sehr schön geworden - ganz behutsam wurde das 70er-jahre ambiente umgestaltet und den heutigen anforderungen angepasst. ich hoffe, ich kann demnächst mal ein paar bilder nachliefern...

zum schwimmen begleitete mich die tochter und auch zum mittagessen nach meinem halben arbeitstag waren wir verabredet. 

und am freitag hatte ich eine verabredung mit kai in zürich zum ersten muschelessen der saison im café des amis - unserem lieblingsplatz für winterliche schalentierfreuden. ein bisschen skeptisch wegen mittlerweile anhaltendem nebel war ich schon am nachmittag in die stadt gefahren, ohne klares ziel. 

stimmung wie pinguin. 

eine kurze halbe stunde kam am späten nachmittag die sonne raus. ich mag zürich ja auch für solche bauten, hier das lochergut. 

ich stöberte mich gründlich durch zwei buchhandlungen (duplikat buch & papier beim idaplatz und paranoia city in der nähe des bahnhof wiedikon), fand geschenke (noch nichts für weihnachten) und bekam dann von kai die nachricht, dass er auf dem weg zum vereinbarten treffpunkt sei. 

die jules-verne-bar öffnet erst um fünf - deshalb spazierten wir zuerst noch über die amtshäuser zum lindenhof hinauf und dann wieder durch den rennweg hinunter, bevor wir uns vom lift ins elfte stockwerk der urania-sternwarte bringen liessen. 

apéro mit aussicht - wie immer wunderten wir uns über die besetzten tische auf der dachterrasse des modissa-haus, aber vermutlich leuchten dort leistungsfähige heizpilze unter den schirmen. (wie wenn man im november nicht einfach auch drinnen essen könnte....)


 das bild von den moules et frites entstand erst nach dem ausessen der ansehlichen töpfe - kai nahm wie immer die traditionelle variante und ich die muscheln in tomatensauce, dazu gab es die besten frites überhaupt. auf der speisekarte ist in diesem jahr neu eine muschelvariante in kokosmilch mit ingwer und zitronengras. mal sehen, ob ich experimentierfreudig genug bin, um das mal auszuprobieren. 

auf der rückfahrt sassen wir im zug ein paar jungen männern gegenüber, die auf dem weg ins royal waren, zu einem konzert von moira x otrava, das wir auch kurz überlegt hatten zu besuchen - wegen grosser müdigkeit und vollgefressenheit verzichteten wir aber dann doch. 

im garten hängen immer noch ganz schön viele bunte blätter an den bäumen und sträuchern - aber kai hat auch schon die erste runde laubrechen auf der wiese hinter sich während am samstagnachmittag unser kleines gewächshäuschen abgebaut und abgeholt wurde. nach dreieinhalb jahren und vier saisons tomaten im gewächshaus haben wir kapituliert: die pflanzen im gewächshaus haben kaum vorsprung vor denen an der südwand des hauses im frühjahr und leiden unter den jedes jahr früher einsetzenden hitzewellen so sehr, dass sie keine früchte entwickeln. schade - ein gewächshaus war schon immer so ein bisschen mein gartentraum, aber halt nur als deko schon nicht. dafür haben wir jetzt wieder mehr platz (wie wenn das in unserem riesengarten eine rolle spielen würde...). und der mensch, der das häuschen abgeholt hat, war ganz glücklich über seine neuerwerbung. 

wettermässiger höhepunkt der woche war dann am sonntag: der nebel etwas höher, so dass darunter noch platz für nieselregen blieb. ich weigerte mich, das haus zu verlasse und widmete mich anstattdessen der anstehenden adventspost. ja, ich habe mich nach zwei jahren pause wieder einmal für die teilnahme an der post-kunst-aktion entschieden. nun gibt es da ja so eine art ehrenkodex nichts zu zeigen, bevor die post bei den empfängerinnen ankommt, aber ich habe zumindest für meine gestrigen versuche beschlossen, dagegen zu verstossen. und zwar aus zwei gründen: zum einen werden blogadressen eh nicht mehr in der liste der teilnehmerinnen aufgeführt, also ist es relativ unwahrscheinlich, dass hier jemand aus meiner gruppe mitliest. und zum anderen stehe ich auch noch sehr am anfang meiner erkundungen. ich kreiste gestern um die beiden pole motiv und technik, eines davon meine ich, gelöst zu haben, beim anderen habe ich eher fehlversuche produziert. und wenn sie hier jetzt tatsächlich mitlesen sollten, liebe postkunstteilnehmerin, dann schauen sie halt das nächste foto einfach nicht an. 

 

am ende war ich nicht so recht zufrieden, wusste aber auch nicht mehr, was ich noch ausprobieren wollte. deshalb widmete ich mich dann noch dem regal neben meinem schreibtisch und schmiss eine ganze menge dinge weg, die ich für spätere verwendung gesammelt hatte, die mich aber jetzt eher daran hindern, etwas zu tun. 

so, woche fertig, die neue kann kommen.  

 

 

 

 

 

Sonntag, 2. November 2025

kw 44 - alles normal

so im grossen und ganzen war das eine normale arbeitswoche: 

ich war an zwei vormittagen und einem nachmittag in der werkstatt um alleine zu arbeiten (käfer fertig und dann gleich weiter mit neuen sitzfellchen), zusätzliche hatte ich einen ganzen tag filzkurs, an dem zwar nur eine einzige tasche entstanden ist, aber dafür war viel zeit eine neue kundin kennenzulernen und auskunft über kurse und filzbaukasten zu geben. 


die arbeit fürs kulturzentrum konnte ich teilweise von zuhause aus erledigen - für verträge und abrechnungen ist das eh besser, weil ich da mehr ruhe habe. dafür war dann der arbeitsvormittag vor ort ein ganz besonderes unruhiger mit viel vorbeikommens,  zwei fuhren mit veloanhänger um dinge von einer veranstaltung wieder abzuholen, der begutachtung eines riesigen aussortierten müllbergs (alte bekannte wiedergesehen...) und dem glücklichen ausgang eines software-problems, das mich schon ein paar tage länger beschäftigt hatte. 

ich traf mich ausserdem nach längerer zeit wieder einmal mit einer freundin zum mittagessen - dabei habe ich scherzhaft versucht, sie zu einem adventsfenster im rahmen des kulturzentrums zu animieren und sie hat voll angebissen - gut sache so alte kontakte! 

und ich war endlich wieder bei der coiffeuse und zwar einer neuen. ponyfransen statt strengem seitenscheitel und insgesamt alles ein bisschen flotter und kürzer. und ausserdem ein kleiner veloausflug, von dem ich auch noch erkenntnisse mitgebracht habe: 

die aare ist bei brugg unter der brücke ganz schön tief! 


 am samstag fiel unser üblicher ausflug auf den markt nach deutschland aus, da war feiertag. anstattdessen nahmen wir uns die einwinterung des gartens vor, es steht zwar noch ein bisschen novembersommer bevor, aber was erledigt ist, ist erledigt. nun ist alles frostempfindliche und ein teil des mobiliars verräumt, das restliche giesswasser abgelassen, das schwimmbad auf überwinterungswasserstand und von den töpfen die untersetzer entfernt, so dass sich nicht überall die nässe staut. 


 dabei fiel mir auf, dass die christrosen in töpfen angefangen haben, blätter abzuwerfen, die eigentlich noch vital und grün sind und wenn man genau hinschaut, kleine pflänzchen am unteren ende ihres stiels tragen. 

ich hoffe, die pflanze ist damit zufrieden, dass ich ihr in einem grösseren topf frische erde gegeben habe - und auch die kleine ablegerpflänzchen dazu eingepflanzt habe. 

fast schon vergessen: mittwoch war noch theater, ein stück über das thema versicherungen, eigentlich ganz erfrischend gespielt, aber irgendwie blieb das dann alles sehr in einer nur-darstellung ohne reflexion hängen, wir gingen eher enttäuscht nach hause. 
 

Montag, 27. Oktober 2025

kw 43 - jetzt aber richtig herbst: viel wind und herumfliegendes

nach dem durchaus sehr bewegten wochenende war ich froh, die ersten tage der vergangenen woche ein paar gänge herunterzuschalten und mich erstmal bis mittwoch zu meiner mutter zu verdrücken... 

es gab einen geburtstag zu feiern, ich freute mich, onkel und tante mal wieder zu sehen, durfte selbstgebackenen käsekuchen essen, bin mit zwei seniorinnen durch den bunten herbstwald gefahren und habe etwas geschafft, wovon ich nicht geglaubt habe, dass es jemals stattfinden würde: ich habe zwei (in worten zwei) winterjacken für mich gefunden, die passen - und das nicht nur im eigentlichen wortsinn, sondern auch mir in den kram. danke für die beratung! 

am mittwoch ging es dann schon wieder zurück nach hause in die schweiz, den nachmittag nutzte ich für einen waldspaziergang und ein bisschen arbeit, um den eigentlichen arbeitstag am donnerstag zu entlasten. 

 

regen und wind hatten hier gewirkt - zwischen den beiden fotos liegt eine woche. viel nasses laub auf den wegen sorgte für einen etwas gemächlicheren schritt. 

am abend waren wir im kurtheater - endlich haben wir es wieder geschafft, uns ein theaterabo zusammenzustellen, im laufe des winters werden wir fünf ausgesuchte vorstellungen im gastspieltheater besuchen. gestartet sind wir mit einer eigenproduktion des kurtheaters, prima facie, einem einpersonenstück der australischen autorin suzie miller. das stück handelt von einer anwältin, die sich darauf spezialisiert hat, männer zu verteidigen, die der sexuellen nötigung angeklagt wurden - ihre sicht auf das rechtssystem und das system der beweisführung gerät ins wanken, als sie selbst opfer einer vergewaltigung wird. ich fand es vor allem eine tolle schauspielerische leistung - anna grisebach erzählt und verkörpert die anwältin tessa durch bewegte und bewegende eineinhalb stunden. thematisch ist es ein bisschen vorhersehbar und bot zumindest uns keine neuen erkenntnisse, auch wenn das thema nach wie vor dringlich ist!  

am donnerstag schaffte ich es, nur einen halben tag zu arbeiten - ich muss auch immer noch dringend überstunden abbauen. der nachmittag wurde dann richtig stürmisch - draussen jagte der wind das laub und trockene äste durch den garten, drinnen räumte ich ein bisschen auf und um und hin und her und verzichtete auf den waldspaziergang. 

dafür schaffte ich eine weitere waldrunde am freitag vor der offenen werkstatt - noch mehr laub ist gefallen, aber auf den ersten blick konnte ich keine weiteren umgefallenen bäume mehr sehen. 

 

dafür gab es reichlich dramatische wolken.   


am samstag ging es endlich mal wieder auf den markt - und vorher natürlich kaffeetrinken im lieblingscafé. in der buchhandlung waren wir auch noch, meinem geburtstag kann ich nun mit gelassenheit entgegensehen, man muss ja nicht immer überrascht werden... 


auf dem markt gab es gelbe riaba (gelbe rüben) - so heissen in meinem dialekt rüebli, karotten, möhren, wurzeln oder was auch immer ihr dazu sagt... 

wir hatten uns aber für den samstag noch viel mehr vorgenommen - nach zwei sommern und vielen verirrten insekten wollten wir endlich mal wieder die oberlichter in unserem haus putzen, was nur mit einer voll ausgefahrenen fünf meter langen leiter und viel herumgeräume und -gestelle geht. damit alles gleichzeitig sauber ist, putzten wir auch noch die restlichen fenster in beiden geschossen des esszimmers und ignorierten dabei regen und wind - immerhin sind beide fensterfronten wettergeschützt. 

nebenbei verfolgten wir das bontekoerace, bei der die tochter auf ihrem traditionssegler mitfuhr: 



und dann hatten wir auch noch besuch - die freunde, die wir regelmässig zum spielen treffen, bewirteten wir mit forellen aus dem backofen mit nüsslisalat und kartoffeln (ideales gericht - man muss da fast nichts machen...) und erdbeertiramisu zum dessert. ein bisschen gespielt haben wir auch, aber vor allem wieder von unseren urlauben erzählt... 

der sonntag verlief ein bisschen anders als geplant und darum zäh, lassen sie mich erzählen. im august waren wir im kunsthaus aarau auf eine installation gestossen, die sich mit dem wef in davos beschäftigt, sie war mal in zürich ausgestellt und ist nun teil der sammlung des aarauer kunsthauses. in einem nebenraum wurde damals ein film gezeigt - ein dokumentarischer spielfilm über die ermordung des deutschen landesgruppenleiters der nsdap, wilhelm gustloff, 1936 in davos durch einen im exil lebenden juden. den film hat rolf lyssy 1974 gedreht und dabei auch den damals 65 jährigen täter, david frankfurter, interviewen können. diesen film wollten wir uns eigentlich anschauen - aber mussten feststellen, dass installation und film bereits einer anderen ausstellung weichen hatten müssen. nun hat das aarauer kunsthaus seit einiger zeit eine recht verwirrende website und so war das kein wunder, aber halt schon ärgerlich, da es kaum andere möglichkeiten gibt, diesen film zu sehen.   

es blieb uns wenig anderes übrig, als die aktuelle ausstellung von klodin erb anzuschauen - die passte allerdings denkbar schlecht zur stimmung, in der man eine dokumentation zum widerstand gegen die antisemitische barbarei der nazis anschauen möchte. 



wahrscheinlich hätte uns der von frau erb geschaffene kosmos aus kitsch und malerei gefallen. so blieb es uns halt ein bisschen zu grell, zu bunt, zu provokativ. 

im schlecht besuchten untergeschoss habe ich dann noch das waldalfabet von flavio paolucci entdeckt. 



und noch ein bild der treppe, die ich vermutlich auch schon öfter fotografiert habe. 


 mittlerweile war das wetter gar nicht mal so schlecht geworden, sieht man mal vom wind ab, wir gingen noch eine runde raus, ich beschäftigte mich mal mit der adventspost, bei der ich dieses jahr wieder mitmache, die tochter schickte ein video von der siegerehrung vom rennen, das wegen wind am sonntag nicht mehr weitergehen konnte und wir assen noch lecker und telefonierten mit der tochter - nächste woche ist sie dann wieder zu hause. 

Sonntag, 19. Oktober 2025

kw 42 - sieben auf einen streich! naja, oder eher sieben mal sieben ist ganz feiner sand...

schon in der zweiten arbeitswoche sind die ferien ganz weit weg - ausser ich darf noch einmal jemanden davon erzählen, dazu war diese woche noch zwei mal gelegenheit, beide male eher gegen wochenende. 

ich habe mal kurz nachgezählt: ich bin diese woche tatsächlich sieben mal ins kulturzentrum gefahren - neben dem arbeitsvormittag noch mindestens jeden tag einmal, um entweder eine vermietung vorzubereiten oder die rückgabe des raums zu kontrollieren oder beides. damit dürfte das die zerfledderste arbeitswoche gewesen sein, die ich im zurückliegenden jahr gehabt habe - dafür bin ich dann am mittwoch auch noch gefragt worden, wo meine überstunden so herkommen...  

trotzdem war ich auch noch viel in der werkstatt: am montag fand der zweite sitzfellchen-kurs statt, diesmal mit drei teilnehmerinnen. ansonsten arbeitete ich an einem auftrag für mich selbst (hört sich ein bisschen komisch an, ich kann jetzt aber nicht mehr dazu sagen) und an den käfern, die jetzt nur noch beine und augen bekommen müssen. die offene werkstatt am freitag wurde durch arbeit fürs kulturzentrum zerschossen - für einmal war es mir nicht möglich, mich da abzugrenzen, es musste etwas abgeholt werden, was wir für einen anlass ausleihen und ich wollte der geberin nicht durch komplizierte terminplanung die zeit stehlen, also kürzte ich meine werkstattzeit ab. 


auch in dieser zweiten woche habe ich es viermal geschafft, die 3.1.km waldstrecke zu gehen - wieder von montag bis donnerstag und ich merke, dass ich etwas schneller geworden bin. in der kommenden woche wird es da eine unterbrechung geben, ich bin gespannt, wie es danach weitergeht. 

gefühlt war nicht für sehr viel mehr platz, aber es gab vorkommnisse: am dienstag sagte meine tschechisch-lehrerin sehr spontan meine lektion ab, sie hatte probleme mit ihrem computer. also dann halt tschechisch am mittwoch, dafür war ich dann ein bisschen später im kulturzentrum. andererseits bekam ich fast ebenso spontan einen termin zum winterreifen-montieren, wäre das also auch erledigt. 

am mittwochabend hatten wir karten für ein weiteres konzert im kulturhaus royal, diesmal traten isolation berlin auf.  

schönes konzert, wir hatten bei einigen etwas wilderen liedern viel spass, die balladigeren fand ich teilweise arg emotional um sich selbst in düsternis kreisend, aber hei, das hat man ja gewusst. was mich gestört hat: der leadsänger (ich weigere mich jetzt, seinen namen zu recherchieren) hat es nicht geschafft, seine bandkollegen vorzustellen. was sind denn das für sitten? macht man das so in berlin? 

donnerstag war der einzige tag ohne ausflug ins kulturzentrum, dafür habe ich die tomaten vollends abgebaut und die fenster im wohnzimmer geputzt, und danach ging es mit volldampf in ein wochenende mit besuch und einem vollen buchungskalender in der arbeit. 

am freitagabend kamen studienfreunde von mir bei uns an, kai hatte zwiebelkuchen vorbereitet, ich als dessert für vermicelles eingekauft und wie das halt so ist mit alten freunden, die man lange nicht gesehen hat, sassen wir lange, lange und hatten uns einiges zu erzählen. auch eben ausführlich von unseren ferien in mähren, dafür erfuhren wir viel über ihre kürzliche reise nach andalusien. der studienkollege, der mit mir geschichte studiert hat, hat beruflich viel mit indien zu tun, aber auch mit anderen fernen ländern, und es ist überaus spannend, ihm zuzuhören. 

am samstagmorgen hatten wir ein bisschen mühe, die beiden vielreisenden gästen von einem unbekannten kleinod im kanton aargau zu überzeugen, aber am ende waren sie ganz begeistert von unserem besuch in bruno webers weinrebenpark. (wir waren schon öfter dort, ich habe zwei eintragungen im blog dazu gefunden.)  

 
schon am einfang wurden wir von der grinsenden schlangenkatze begrüsst.  


ausserdem war schönstes herbstsonnenwetter, so richtig goldener oktober, in dem die fabelwesen und die formenwelt von bruno weder so richtig zur geltung kam. 

irgendwie waren wir wohl schon lange nicht mehr dort gewesen: im gegensatz zu unseren vorigen besuchen, bei denen immer irgendwo noch gebaut wurde, wirkte heuer das ganze gelände ungeheuer aufgeräumt und fertig. 





auf den schlangen, die das wasser als brücken überspannen, darf man inzwischen nicht mehr herumklettern - unsere kinder durften das noch.. 

ein paar gussformen für die betonfiguren und diesen witzigen frosch entdeckten wir am wohnhaus, in dem heute noch die frau des künstlers lebt. 

auch das erdgeschoss des wohnhauses kann man teilweise anschauen. 

und immer wieder entdeckten wir neue details. 

auch noch beim zweiten gang durch den wald, bei dem das licht immer schräger durch die blätter schien. 



nur noch ein bisschen sonne auf der obersten spitze des turms - zeit, um so langsam wieder zum auto zurückzugehen. zuhause gab es zuerst einen kleine apero, dann schnitzel mit pommes und salat (traditionsgericht mit den freunden) und wieder einen langen abend voll mit guten gesprächen. 

... die wir am sonntagmorgen beim frühstück fortsetzten. (nachdem ich, wie bereits am samstagmorgen, einen zwischenstopp im kulturzentrum absolviert hatte) diesmal befanden wir uns in der luxuriösen situation, dass wir ja am vortag ja schon genau richtig mit unserem vorschlag gelegen hatten und auch der kleine ausflug auf die lenzburg, traf den geschmack. das städtchen ist aber auch einfach sehr nett und auch das schloss hat sich in den letzten jahren sehr herausgeputzt. zudem trafen wir auf die museumsfreiwilligen, bei der eine bekannte von mir engagiert ist, bei allerlei textilem wirken an. 


 

barockgarten und nutzpflanzen. 


blick vom schloss aufs städtli. 


eine von vielen gründerzeitvillen um das mittelalterliche städtchen. 
 
nun sind unsere besucher abgereist, ich nutze ein bisschen zeit zum bloggen, später wird es flammkuchen geben und eine weitere fahrt ins kulturzentrum - ich bin gespannt, ob ich die mieterin von morgen davon überzeugen kann, dass unser beamer funktioniert und ihr mit mässigem aufwand zeigen kann, wie sie ihr laptop mit dem beamer verbinden kann. ausserdem auch noch, ob das putzen, das schon am samstagvormittag stattfinden hätte sollen, jetzt nachgeholt wurde. glücklicherweise sind nicht alle wochenenden wie dieses - natürlich nur arbeitstechnisch gemeint, ansonsten war es wirklich schön, endlich mal wieder alte freunde zu besuch zu haben!